Markt in Weesenstein

Für mich beginnt die Marktsaison und am kommenden Wochenende - etwas verschoben durch den Feiertag- stehe ich in wunderbarem Ambiente von Schloß Weesenstein. Da ist jetzt noch mal Hochdruck am Arbeitstisch und ausnahmensweise stehe ich mit Schmuck und Glasperlen draußen. Drückt also bitte die Daumen für angenehme Temperaturen und wer Lust und Zeit hat....


Die Buchdeckel liegen collagiert und warten darauf mit den vielen schönen Seiten von euch gebunden zu werden. Das muß noch ein wenig warten und die Anleitung für das gefaltete Heft auch. Ich habe eure lieben Kommentare sogfältig gelesen und versuche es zeitnah zu schaffen.

Notizen per Hand



Wenn Papierbegeisterte zusammenkommen, hat immer mal jemand eine neue Faltanleitung für irgendetwas dabei. Einige merken sich so etwas, andere machen ein Dummy, wieder andere schreiben sich harrklein auf wie es geht . Ich bin eher der Dummytyp, der dann zu Hause nach Wochen auch mal rätselt ,wie das denn gehen könnte. Im Nachbau entstehen dann manchmal auch abenteurliche Variationen, aber das macht  Spaß. Ein gefalteter Bogen bildet hier die Hülle für ein paar Lagen, die mit ein paar Stichen eingeheftet werden.



Für Nähbeisterte entstand ein kleines Heft für die Handtasche aus einem großkopierten Schnittmusterbogen- sehr praktisch und leicht, begegnet einem  im Alltag  doch ab und zu etwas, was man gern festhalten möchte als Idee oder Anregung. Der Bogen hatte andere Proportionen, so dass es nicht zum Klappendeckel gereicht hat, also gab es einen Gummiverschluß.

 

















Schon vor geraumer Weile aus modelbedrucktem Papier gefaltet und mit kleinen Perlen die Seiten eingeheftet.

Verlinkt zum  Creadienstag .

Es ist nicht alles Gold was glänzt - Stoffspielerei 30


Zum heutigen Thema, dass Suschna in die Runde geworfen hat, konnte ich nicht gleich mit einer Idee aufwarten. Ich sehe zuerst die historischen Textilen vor mir und dazu kommt, dass ich am liebsten mit den Dingen arbeiten möchte, die ich bereits hier angeäuft habe.

Diese Borte gehört dazu, die in natura noch mehr glänzt.

Gold zeigt von jeher Pracht und Reichtum, dies ist im textilen Bereich nicht anders. Besonders in katholische Kirchen und Klöstern kann man neben den lithurgischen Gewändern auch zahlreiche textile Arbeiten im weitestens Sinne, bestaunen. Heute würde das wohl meist als Mischtechnik in  Galerien bezeichnet werden, denn oft sind Stickerei, Perlen, Edelsteine, getrocknete Blumen und andere Bildelemente zusammengefügt. Über die Schönheit dieser Objekte läßt sich natürlich streiten, die handwerkliche Kunstfertgkeit allerings ringt einem Hochachtung ab.

Aber auch in Trachten wurde Goldglänzendes  eingesetzt.
Welche aufwändige Arbeiten mit goldenen Metallfäden vorrangig im Bereich Haube möglich sind zeigt dieser sehr interessante Artikel des Geschichts- und Heimatvereins Villingen hier. Viel zu lesen, aber auch gut bebildert, es lohnt sich.
Man findet goldfunkelnden Besatz auch an Festtüchern, Miedern und natürlich bei Brautkleidern. Im Volkunstmusem in Dresden kann man in Schubfächern diverse Spitzen mit Metallfäden bestaunen.

Von dem seltenen Handwerk des Posamentenherstellung wollte ich schon berichten, denn ich konnte voriges Jahr in eine aktive uralten Werkstatt mal schnuppern, denn dort kommen u.a. auch Goldfäden zum Einsatz und auch sogenannte Bouillons, gedrehte Goldspiralen, die wie eine Stabperle aufgenäht werden und eine plastische Wirkung erzielen. Hier gibt es einen Beitrag des Deutschlandfunks über die letzte Posamentiermeisterin, bei der ich war.



Seit dem Studium besitze ich eine Rolle goldenes Garn, knapp 200 Gramm schwer, die wir von einer Musternäherin bekamen, die sie auch schon als Erbmasse erhielt . Alter ci. 100 Jahre .Wahrscheinlich aus einem Stickereibetrieb, der aufwändige Fahnen und Standarten gearbeitet hat. Dabei liegen die golden Fäden  obenauf und werden nur an den Wendepunkten von unten mit einem anderen Garn fixiert bis die Fläche gefüllt ist.




Da ich selbst immer Silber dem Gold vorgezogen habe , kam es bisher nicht zum Einsatz. Bei dem Versuch es zu verhäkeln ist eine Art Zackenlitze entstanden, die ich mir am ehesten als Geschenkband zu Weihnachten vorstellen kann. Oder habt ihr noch andere Ideen?



Troddeln zu Häkeln nach einer Anleitung von hier, war nicht so wie erwartet, weil das Garn nicht nachgibt, aber als Dreiergespann könnte ich mir sogar Ohrringe damit vorstellen.

Wer heute noch ein paar glänzenden Ideen zu zeigen hat, könnte ihr bei suschna sehen, die als Gastgeberin alle links sammelt. Vielen Dank! Ich werde heute abend neugierig stöbern gehen.



Den nächsten Termin gibt es am 30.Otober zu Thema BLÄTTER  bei Frau Machwerk






von Soll und Haben

Heute zeige ich euch ein Schwergewicht zum Büchermustern bei Frau Müllerin. Satte 3  Kilo bringt
es auf die Waage und ist ganz jungfräulich. Es ist so komplett und schön, eine Augenweide für einen Buchbinder. Ich habe mich nie getraut, es für irgendetwas zu benutzen. Es hat seine 100 Jahre auf dem Buckel und könnte locker im Kontor bei einer Buddenbrockverfilmung mitspielen.





Das Besondere ist der marmorierte Buchschnitt, jetzt kommen wir endlich zum Muster, den man wirklich nur noch bei sehr alten Exemplaren antrifft. Nur wenige Marmorierer beherrschen das. Der Aufwand ist enorm und das Risiko , dass es nicht 100% ig wird, ist groß.



 Obwohl Haben und Soll ja ausgegelichen sein sollen, gibt es heute nur ein Soll-Muster.
 Dafür  schlage ich heute mal über die Stränge, zwei Posts an einem Tag.










Mary Poppins trägt PAM

Im Haus kaze wird auch noch ab und zu genäht, deshalb husche ich mal fix als Mary Poppins beim MMM vorbei, bei dem man wieder sehr inspiriert wird.

Bluse PAM aus der "La maison Victor" hatte es mir gleich angetan. Bequem wie ein Shirt, aber etwas feiner durch Gewebe, schön lässig für Hose und Rock. Vernäht habe ich eine dünne Viskose. Ohne Änderungen passend.






Der Schnitt hat viel Potential für Veränderungen, wie ich finde,die bei den nächsten Varianten ausprobiert werden.
Knöpfchen statt Bindeband oder eine Falte im Rücken. Schön wäre auch ein Krawattenmuster in Seide, aber erstmal finden. Der nächste Stoffmarkt kommt bstimmt!

Filz küsst Papier

Wenn man Schmuck fertigt und verkauft, ist eine der großen Herausfordrungen immer die passende und besondere Verpackung dafür parat zu haben. Allerdings gibt es ja Ringe, Ohrrige, Ketten, Reifen und jedes hat eine spezifische Größe. Ich finde es aber  immer  schön, wenn zum Schmuckstück noch etwas Feines dazugehört. Allerdings steckt da manchmal auch viel Arbeit drin und nicht jeder Käufer sieht das.
Vor einiger Zeit bekam ich ein paar Bogen geschöpfte Papiere geschenkt, die so wild sind, dass man sie keinenfalls beschreiben kann, aber sie auch nicht zu verfalten sind.




So ist die Idee entstanden aus Streifen und schwarzem Filz Taschen für Schmuck zu nähen. Das war eine tüchtig rutschige Angelegenheit trotz Steckens. Die Kamsnap kamen auch an ihre Grenzen, weil die Höhe etwas zu üppg war. Ich kann nur hoffen sie halten. Kennt jemand vielleicht Sorten, die mehr Stofflagen aufnehmen können?

Faltmuster Mustermittwoch

Nach vielen Bauchschmerzen hatte ich mich irgedwann durchgerungen doch zu falten. Hier als Zettelhilfe und als Buchstaben hier davon berichtet. Einiges verschenkt , aber das erste Probestück ist bei mir geblieben und das darf  heute zu Michaelas Büchermustermittwoch, ganz schlicht vermustert.









auf alten Spuren unterwegs - Kalligrafie im Spreewald

Das Thema des verlängerten Wochenendes war die irisch-angelsächsische Halbuniziale. Einer der berühmten Vertreter dieser Schrift ist das Book of Kells aus dem 8. und 9. Jh. Es lohnt sich mal ein paar Bilder im Netz anzusehen, die Fülle an Bild- und Mustersprache ist unglaublich faszinierend. Mit solch einer alten Schrift hatte ich mich noch nie auseinandergesetzt, bis jetzt hatte mich mit viel jüngeren Schriften beschäftigt.
Andere Sehgewohnheiten, neue Größenverhältnisse, andere Werzeughaltung etc. Sich damit vertraut machen, geht nur über das Üben . Die Kursleiter Torsten Kolle aus Braunschweig und Mari Bohley aus Dresden sind ausgesprochen tolle Lehrer! Sie führten uns auf unterschiedlichen Wegen an die Schrift heran und am Ende landen dann die besten gestalteten Blätter in einem Buch, was auch dort entsteht. Dieses mal war es die faden- und kleberlose Kronenbindung nach Hedi Kyle.



 Ein abgelegener schöner Ort ist ideal fürs Schreiben. Da sind dann Schreibwütige auch locker bis nach Mitternacht am Werk.

 Linien ziehen und üben, üben, üben - ein Gefühl für die neue Schrift bekommen.


Werkzeuge und Flüssigkeiten aller Art kommen zum Einsatz. Der Ausstausch untereinander über Material ist auch immer etwas ganz Besonderes.


Mit dem K beschäftige ich mich immer besonders gern. Rechts mein Buch.

Texte aus einem Whiskybuch waren mein roter Faden, ich fand es thematisch passend. Hier sieht man die so genannten Kronen, gefaltete Dreiecke, die es ermöglichen Blätter auszutauschen.

Das Papier für die Buchhülle wurde im Freien gestaltet.


Das Falten nach Hede Keyl ist eine echte Herausforderung in dieser Größe, denn bei ihr sind die Seitenhalterungen und der Umschlag aus einem Stück.

Experimente mit der Schrift machen Spaß und lassen besser verstehen, wie sie untereinander aufgebaut ist. Hier größere Kronen bei einem zweiten Buch, das Thema läßt Spielraum. (das rechte Band ist heute mein versteckter Beitrag zu Mustern aus Büchern bei Michaela)


 Während wir konzentriert schrieben , wurde draußen fleißig geerntet. Es duftete herrlich.



Da ich immer mal gefragt werde: Schreiben ist natürlich eine Übungssache. Man braucht nicht gleich ein Kalligrafieset. Sind nämlich Feder, Flüssigkeit und Papier nicht optimal aufeinander abgestimmt, ist man schnell enttäuscht. Allein sich vom Kugelschreiber zu trennen und immer mit einem "Stift", der mehr Widerstand dem Papier entgegenbringt, zu schreiben, ist schon eine gute Übung. Und man kann es auch täglich tun, beim Einkaufszettelschreiben, beim Beschriften der Marmeladengläser, der Schulhefte der Kinder etc. Wer seine Schrift verbessern möchte, sollte viel schreiben, da die meisten aber von uns eher tippen, als schreiben, ist der Übungsfaktor im Alltag eher gegen Null .
Der Direktor unsere Jüngsten sagte, in der heutigen Zeit sei es eine der größten Herausforderungen für einen Lehrer, die Schrift seiner Schüler zu entziffern.

Ein flacher Zimmermannsbleistift ist z.B. ein ideales Werzeug, weil man mit ihm lernt, was mit den Buchstaben passiert, wenn ich den Winkel des Stiftes verändere.

In dem Kurs waren Teilnehmer, die schon seit 20 Jahren kalligrafisch unterwegs sind und auch Neueinsteiger und alle hatten zum Schluß ein tolles Buch in den Händen. Leider haben wir es nicht zu einem Gruppenfoto aller Bücher geschafft.

ParadiesVogelSchrift

Auch wenn heute der Sommer hier gerade Pause macht, ist die Freude an der Sommer-mail-Art-Aktion von Michaela und Tabea immer noch groß. Können wir uns doch jede Woche auf etwas ganz besonderes freuen.Vorige Woche hatte ich Termin und vor meinen Kalligrafiewochenende ( darüber morgen mehr) wanderten die Paradiesseiten in den Briefkasten.
Nicht zu allen Zeiten des Entstehens habe ich fotografieren können. In mehreren Schichten gearbeitet und Schrift wollte ich unbedingt einbinden. Hier ein kleiner Einblick.

Papier beidseitig grundiert

Mit altem Blätter- und neuem Baumstempel gedruckt.

Mehrfarbige Vögel gehören ins Paradies. Da habe ich eine Weile experimentiert, bis ich den Dreh raushatte.

 Mit Brush Pen Zweige wachsen lassen und geschrieben. Leider unscharf. Bei dieser meditativen Seite half ein Hörbuch, denn das braucht seine Zeit.


























Ganz zum  Schluß noch gestempelt und vom Eintüten habe ich versäumt ein Bild zu machen.

Ich freue mich riesig auf die letzten Seiten, die kommen werden und finde es großartig, was hier eingetroffen ist. Die Vielfalt ist ein Traum. Besten Dank ihr lieben Mitstreiterinnen!!!!
Bin schon am Knobeln welche Art Buchdeckel ich nutzen möchte, die Auswahl fällt schwer. Das wird für uns alle noch mal einen hweruasforderung und ganz spannend wie jeder sein Buch bindet.
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