Zum Thema "Exotisch" habe ich mich endlich an ein kleines koreanisches Projekt gewagt - POJAGI.
Erstmalig ist mir es vor langer Zeit auf dem Blog "textile geschichten" begegnet und seitdem habe ich zielgenauer beobachtet. Einige aus dem Stoffspielerkreis haben es bereits probiert.
Klassisch traditionell wird es von Hand mit sehr dünnem Material gearbeitet, Kappnähte versäubern alle Nähte so, dass rechts und links gleichermaßen die Oberseite ist. Das Licht aber ist der entscheidende Gestalter, denn es zaubert durch die unterschiedliche Dichte eine Grafik und differenzierte Transparenzen, wenn man verschiedene Stoffe einsetzt.
Da ich nichts neu erworben habe und immer versuche aus meinen Vorräten zu arbeiten, sind auch dichtere Stoffe mit in den Pool gewandert. Reste der verschiedensten Art : Nessel, Rohseide, Leinen ,BW-Futter, BW-Möbelstoff.
Also mußte immer gebügelt werden und man mußte sehr drauf achten, dass sich die Kappnähte nicht treffen. Selbst ein gut laufendes Maschinchen hat dann Schwierigkeiten über diese Dickstellen zu kommen, da locker 12 Lagen und mehr gestapelt sind. In Korea nutzt man sehr feinen Leinenstoff, den man mit der Hand kniffen kann, da erspart man sich das Zwischenbügeln.
Da ich die dünnen Stoffe zu fad fand, dachte ich, ich müßte sie etwas tönen mit Tee. Da der Reiz von Pojagi sich aber im Gegenlicht entwickelt, ist das nicht zwingend wichtig. Ich habe wild angefangen und dann Stück für Stück versucht etwas Struktur hineinzubekommen. Man muß sich erst technologisch etwas üben, damit immer die gleichen Nähte auf der gleichen Seite erscheinen. Ist mir leider nicht immer gelungen. Im Gegenlicht fällt es aber nicht auf.
Ein glatter Rand wird nun noch ringsum dazukommen, dann ist es ein Fensterschmuck im Gartenhäuschen. Wenn man ein gestalterisches Konzept anstrebt, welches nicht nur aus Reststücken besteht, muß man gut überlegen wie man arbeitet. Ich finde es eine sehr reizvolle textile Technik.
STOFFSPIELEREI
Mach
mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle,
die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums
Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich
„misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen.
Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig
deine Ideen dazu. Jeden
letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer
anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib
einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen
Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren
Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche
Ich bin hin und weg. Das ist Textilkunst vom Feinsten!!! Du bist so vielseitig als Künstlerin. Aber hier bei der koreanischen "Stoffspielerei" (welch Euphemismus!) bin ich einfach nur restlos begeistert. Passt auf, dass es dir niemand aus dem Gartenhäuschen klaut!
AntwortenLöschenHerlzichste Grüße in einen glücklichen Sonntag von Ellen
Das maust keiner, von außen sieht es nämlich eher öde aus, finde ich,aber ich danke für die Blumen.
LöschenDas sieht gut aus auf deinem Foto und wird sicher noch besser mit einem Rand, so wie du ihn geplant hast. Allerdings wundere ich mich, was so alles zur Kunstform erhoben wird. Mir fehlt da ein bisschen der Zugang. Ich weiß allerdings, dass meine Nähmaschine mich bei 12 Lagen fragen würde, ob ich noch ganz dicht im Oberstübchen bin.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und danke fürs Zeigen
ela
Das sieht wunderbar aus! Ich stelle es mir schwierig vor, dass die Nähte immer die gleiche Breite bekommen wenn das Material unterschiedlich dick ist. Ein tolles Projekt!
AntwortenLöschenLG
Elke
Das stimmt, die Nähte der festeren Stoffe sind etwas breiter geworden, als bei den ganz dünnen Varianten, aber ich seh das entspannt. Diagonal fand ich schwieriger als Kappnaht, habe ich aufgegeben.Mit Stärke im Stoff klappt das evtl. besser.
Löschenwunderschön diese stoffverarbeitung und der résultat ist sehr zen * gefällt mir als vorhang zwischen fenster und aussenwelt sehr gut * es verleit dem raum eine ruhe und ausserdem kunstvoll :)
AntwortenLöschenwerde versuchen diese technik näher zu kommen
lieber gruss
mo
Ja, es hat etwas Meditatives irgendwie, das empfinde ich ähnlich.
LöschenEin wunderbares Projekt, liebe Karen, das ich gut begreife! Du hättest gar nicht färben müssen, gegen das Licht zeichnen sich die Kappnähte doch automatisch als dichter ab... Tolle Arbeit!
AntwortenLöschenLiebe Grüße - Ulrike
Bei Pojagi bin ich immer etwas zwiegespalten, oft ist es mir zu eintönig, daher finde ich deine mit Tee gefärbten Stoffe zwischen den hellen Stoffen sehr gelungen. Gerade weil Teefärbungen von der Farbe und Intensität nicht so aufdringlich sind, aber trotzdem etwas Abwechslung reinbringen.
AntwortenLöschenSo wird das Gartenhäuschen vielleicht zum Teehäuschen?
Liebe Grüße Christiane
PS: in der Stoffspielereien-Liste von gestern taucht dein Beitrag gar nicht auf!?!
Ohne Licht find ich es auch eher eintönig. Um es von beiden Seiten attraktiv zu gestalten, braucht es viel Konzept, von der Struktur oder von der Farbe.Bei pinterest kann man viele Lösungen sehen.
LöschenEs gelingt mir nicht irgendein Kommentar abzusetzen bei den Petersilienfrauen, schon recht lange.Habe es wieder mehrfach versucht.Wird geschluckt und erscheint nicht.Ärgerlich.
Ich bin immer wieder fasziniert von der Umsetzung dieser Technik. Da gehört schon viel Fingerspitzengefühl dazu alles richtig zu machen. Ganz tolle Umsetzung.
AntwortenLöschenLG Mirella
Toll! Diese Technik hatte ich bei meiner Recherche zum Thema auch gesehen ;-) Sehr schön! Über Kappnähte habe ich letztens auch nachgedacht, solche habe ich schon lange nicht mehr genäht. Bei Deinem Projekt gab es ja sogar zu kappende Kappnähte ;-) Liebe Grüße!
AntwortenLöschenJa, Pojagi ist wirklich sehr exotisch! Deine Gardiene hat ihre besondere Wirkung durch die dunklen Partien; das wirkt sehr abwechslungsreich.
AntwortenLöschenDeine Arbeit erinnert mich daran, dass ich das bei den Stoffspielereien auch mal ausprobiert aber nie fertig gemacht habe. (Schande über mich.)
LG
Siebensachen
Ein anspruchsvolles Projekt bei dem die Tücken im Detail liegen. Faszinierend. Bestimmt wirst Du Dich oft daran erfreuen wenn Du dort nach draußen schaust.
AntwortenLöschenLG Ute
Was für eine spannende Technik. Davon habe ich noch nie gehört. Die Gardine in der Technik ist exotisch ohne verspielt zu sein. Lieber Gruß Jeanette
AntwortenLöschenWow, was für ein herrliches Lichtspiel! Sieht wunderschön aus mit den feinen Naturfarben und den Schichten und Überlappungen! Ein wenig Exotik am Fenster - da träumt der Blick sich weit!
AntwortenLöschenLG. Susanne
Wunderschönes, lichtdurchlässiges Schmuckstück im Fenster...von der Technik habe ich noch nie gehört und deine Vorstellung war daher für mich sehr aufschlussreich.
AntwortenLöschenLieben Gruß, Marita
Liebe Ute,
AntwortenLöschenscheinbar ging mein Kommentar vom Montag in den Weiten des web unter, daher nochmal.
Deine pojagi Arbeit gefällt mir sehr gut, vor allem die Verwendung verschieden dichter Stoffe passt gut zu einem Gartenhäuschen. Die Strukturen in der Natur sind ja au h verschieden dicht oder durchscheinend.
Von Kaffe Fasset kenne ich einen Quilt, in dem er in pojagi Technik verschiedenfarbige, transparente Unistoffe verarbeitete. Das Ergebnis wirkt wie ein buntes Glasfenster, wobei die Nähte die Bleifassung nachahmen, eindrucksvoll.
Ich wünsche Dir schöne Sommertage im Garten,
Liebe Grüße
Tyche