späte Stoffspielerei 40 - Falten- Stoff küsst Papier

Ich bin total spät, weil ich vorige Woche erst gemerkt habe, dass es diese Woche gar keinen Märzsonntag gibt, also wie oft auf den letzten Pfiff und so reichte dann die Zeit nicht .

Die Minifalten begeistern mich in der alten Technik des Smok, die hier ausgestorben scheint, da eben reine Handarbeit. Als Kind hatte ich eine Bluse aus Ungarn, die ich sehr liebte mit farbigem Smok an Ausschnitt und Ärmeln. Wenn man heute Smok sucht im Netz kommt man massenmweise zu Grillseiten und Raucherwerbung, von den Minifalten für Smok im Stoff keine Spur. Das zeigt doch Prioritäten.
Gefreut habe ich mich, als ich im letzten Jahr auf einer Berliner Messe lauter gesmokte Kinderkleider sah - allerdings aus Madagaskar! Der Große Vorteil gesmokter Teile ist die Beweglich- und Dehnfähigkeit.

Da ich gerne Sparten vermische, wollte ich mich an einem textilen Buch probieren mit Smokrücken, denn der Rücken darf/ muß gut weglich sein.







Gewählt habe ich silber bedruckten  Stoff, der wie beschichtet wirkt, weil ich dachte, dass der Abrieb beim Benutzen effektvoll sein könnte.

Beim Aufzeichen links hatte ich nicht bedacht, dass auf der rechten Seite eine andere Zahl an Falten entsteht, deshalb ist jetzt eine Reihe zuviel, der Zugfaden hat sichtbare Punkte hinterlassen.
Für ein weiteren Versuch dieser Art würde ich gern Buchstaben probieren, gezeichnet ist es schnell. Ob das Klappt ?

So dachte ich, könnte der Buchrücken dann mal aussehen. Kniffelig wird es an beiden Enden.
























Um es zu kachieren auf Pappe habe ich den Stoff auf dünnes Papier geklebt, so wie ich es mal in einem Buchbindekurs gelernt hatte. Wie man sieht, ist es mir nicht gelungen und sah katastrophal aus. Nun weicht es im Wasserbad, um das Papier zu lösen. Hoffentlich gelingt der zweite Versuch besser und ich kann das eingekleidete Buch zeigen.

Da am Wochenende so viel los war im echten Leben, kann ich auch jetzt erst eine Runde durch die Sammlung der Stoffspielereien machen.

Gesammelt hat dieses Mal schnitt für schnitt, vielen Dank!

29.4.2018: Schlipse  (FeuerwerkbyKaze)
27.5.2018: Japan  (madewithBlümchen)
24.6.2018: Thema noch offen  (Nahtzugabe)

Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat sammeln wir die Links mit den neuen Werken – auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch.

17 Kommentare:

  1. Eine interessante Technik, die ich noch als Schülerin gelernt habe ( ich muss auch irgendwo ein Kleidchen damit haben ). damit ist dann auch meine Neugier wohl schon abgehakt, denn meinen Handarbeitsunterricht habe ich nicht in guter Erinnerung, diese altjüngferlichen Damen passten einfach nicht zu meinem Drall, damals 1967/68...
    Ein Glück, dass das Nähen erst später dazu kam, und dann unter Anleitung meiner Mutter.
    Auf dein Buch bin ich dennoch gespannt! Und ich bewundere jeden, der sich diese alten Techniken zu eigen macht...
    Ein schönes Osterwochenende!
    Astrid

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  2. Ich mag solche Stoff-Spielereien sehr, Deine Variante sieht besonders schön aus.
    Vor 10 Jahren habe ich mal drei Quilts mit gesmokten Einsätzen genäht. Vielleicht poste ich mal Fotos davon.
    LG Renate D.

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  3. Dieser Smokstreifen sieht so-so-soooo schön aus!! Und in Grau-Rot auch sehr edel!
    Meinst du, Sprühkleber auf sehr dünnem Japanpapier könnte vielleicht funktionieren??
    Liebe Grüße
    Moni

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  4. @ Renate D.
    Auf einen Quilt mit gesmokten Ensätzen wäre ich aber sehr neugierig.

    @ Moni
    Dünnes Japanpapier hatte ich genommen, aber wahrscheinlich viel zu wenig Bubi.
    Ich habe so temporären Sprühkleber, der löst sich wieder nach 24/48 h.In der Zeit könnte man es auf Pappe beziehen, aber wie es sich danach verhält,ist sehr ???

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  5. Also das sieht großartig aus und wird bestimmt ein ganz ganz feines und edles Buch. Ich habe den SToff bislang meist direkt auf Graupappe gezogen. Wenn der Stoff nicht durchsichtig ist, geht das recht gut, fand ich. Und der Kleber darf nicht zu nass sein, damit der Stoff nicht durchweicht. Aber das wird bei dir auch wieder werden. Ich drücke die Duamen und freue mich dann auf das Ergebnis! Und danke für deinen Kommentar bei mir - wegen der Fotos: Ich bin leider keine gute Fotografin (und besitze auch keine Kamera...) und habe wenig Möglichkeiten, größere Werke gut zu fotografieren, aber ich werde deine Anregung auf jeden Fall aufnehmen und beim nächsten Mal mein bestes geben :-) Danke!
    LG. Susanne

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  6. Ach, diese Ziernahttechnik mochte ich schon immmer, aber die Idee, dies in einem Bucheinband zu verwenden ist besonders toll! Mit Sprühkleber habe ich keine so guten Erfahrungen gemacht, ich nehme für Stoffcover gerne eine ganz dünne doppelseitige Klebefolie, gibt es auf der Rolle mit einer hellblauen Rückseite...(x-film)
    Übrigens kann man auch mit der Maschine smoken, so habe ich früher mit Gummifaden Pluderhosen für die Kinder genäht.
    Ziemlich kranke Grüße Ulrike

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  7. Ich bin gespannt! jedenfalls sehen die roten Tüpfchenkreuze auf dem grauen Stoff grossartig aus.
    Liebe Donnerstagsgrüße!

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  8. Ich besitze sogar zwei gesmokte Arbeiten: Dirndlblusen. Bei unserer Tracht ist diese Handwerkstechnik nie verloren gegangen - auch wenn man sie viel weniger sieht. Die allermeisten Dirndln werden in Asien gefertigt.

    Eine tolle Idee mti dem Buchrücken! Ich hoffe du schmeißt die Nerven beim Retten nciht weg! Halt durch, das wird großartig!

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  9. Wow, ich glaube, das könnte ein super Buchrücken werden! Ich habe bis jetzt den Stoff auch immer dirdkt auf die Graupappe geklebt. Vielleicht klappt das besser. Ein bisschen doof ist das schon, wenn Sachen nicht so werden wie geplant. Ist mir grad heute auch passiert... :-(
    Du hattest wegen der Füller gefragt: Die Marke heißt "markant". Ist eine alte Ostmarke.Es waren zwei Kästchen mit je einem Füller und je 9 Federn und zwei Kästchen nur mit Federn. Ich muss die nur endlich mal ausprobieren...
    Liebe Grüße Andrea

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  10. Eine tolle Idee! Das Smoken ist wirklich ziemlich ausgestorben, am ehesten findet man noch das Gummismoken mit der Nähmaschine, immer wenn romantische Blusen wieder in Mode sind. Als Buchrücken eine feine Symbiose. Ich habe mal gelernt, dass man beim Beziehen mit Stoff nicht den Stoff einstreicht, sondern die Pappe, ansonsten alles gleich machen kann. Vielleicht hast du ja Lust, an der Idee dran zu bleiben, würde mich interessieren, wie es weitergeht. Ich habe dich noch verlinkt, danke fürs Mitmachen! LG Christiane

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  11. schade dass es (noch) nicht gelungen ist. Vielen Erfolg beim zweiten Versuch. Es sieht wunderbar aus schon !

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  12. Ich nehme zum Kaschieren Vliesofix (schau mal hier: https://www.mamahoch2.de/2015/11/applizieren-wunderwaffe-beidseitig-haftendes-buegelvlies.html). Da suppt kein Leim mehr durch und es gibt auch keine Falten. Ganz herzlich! Eli

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  13. Ein originelles Anwendungsbeispiel für Falten mit Smok.
    Es wird sicher ein schönes Buchkleid. Falls Du mit den glatten Flächen haderst könntest Du ja noch was schlichtgrafisches applizieren.
    Auf jeden Fall wird dieser Buchrücken unsereinen im Regal entzücken.
    Auch ich kenne Smock aus Kleidung der 70er Jahre, als es eine Folklore-Revival gab. Rational betrachtet ersetzt Smock in traditioneller Kleidung Abnäher und schafft Bewegungsfreiheit. So gesehen ist gar nicht zu verstehen dass es gerade in Vergessenheit geraten ist.
    LG Ute

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  14. Der Kontrast der (hoffentlich dann glatten!) Flächen mit dem funktionell-strukturierten Buchrücken ist toll. Und ich liebe das rot auf dem grau!!

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  15. das sieht schon ziemlich gut aus. grau und rot gefällt mir sehr so! bin gespannt wie du es weiterverarbeitest, wenn neu verleimt.... grüße mit abendsonne! eva

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  16. So zauberhaft, wie der Buchrücken jetzt schon aussieht, wirst du das ganze Buch bestimmt auch noch schaffen... Dieses Kaschieren von Stoff auf Papier macht man am besten zu zweit, habe ich bei Michaela gelernt... Aber mir geht es ähnlich, wann habe ich hier mal einen für "zu zweit" ;-). Es soll auch mit dünnem Vliesofix (?) gut gehen, aber damit habe ich auch noch nie gearbeitet. Liebe Grüße und ich möchte ganz unbedingt das fertige Buch sehen ;-) Ghislana (Sesamkekse erfolgreich unter weitere Leckermäuler gebracht ;-))

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  17. Geniale Idee, das Gesmokte als Buchrücken einzusetzen! Daraus Buchstaben zu formen (vielleicht den Titel des Buches?) ist noch einmal eine supercoole Idee. Da bin ich schon sehr gespannt, wenn Du das umsetzt. (Bei mir sind die Stoffspielereien im März wegen kompletter Arbeits-Auslastung leider ganz entfallen.) Schade, dass das mit dem Kaschieren beim ersten Mal nicht so toll wurde, aber es sind ja eine Menge hilfreicher Tipps in den Kommentaren gegeben worden - auch spannend mitzulesen. lg, Gabi

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Ich freue mich, dass du dir die Zeit genommmen hast vorbei zu schauen und noch mehr über einen Kommentar. Danke!



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