Goldene Zeiten


Bei diesen zwei Worten läuft sicher bei jedem ein anderes Kopfkino ab, aber ich glaube schon etwas Historisierendes, oder? Mit diesem Titel besuchten wir zu zweit von der Papierflüsterergruppe einen Kurs in Gräfrath(Solingen). Sabine Danielzig, die dort einen kleinen , aber sehr feinen Kalligrafieladen betreibt, war schon mehrfach  in Dresden. Bei ihr habe ich die ersten Schritte in Copperplate- englischer Schreibschrift gemacht, hier und hier darüber berichtet. Schon damals war der Wunsch entstanden, sie am ihrem Heimatort zu besuchen.
Seit Frühling diesen Jahres gibt es nicht nur Brief&Siegel, sondern auch das Skriptorium in einer alten Stanzerei. Aufs Wunderbarste verbinden sich dort verschiedene Welten. Ein feiner Ort für  Kurse und die Möglichkeit vierteljährlich einen Salon abzuhalten zu bestimmten Themen. Wenn ich nicht 7 Stunden mit dem Zug fahren müßte, wäre ich da wohl öfter zu Gast. Einen Abend mit Texten im Gespräch zu verbringen, ist eine schöne Vorstellung. Ich wünsche ihr, dass diese feinen Ideen alle auch so aufgehen, wie sie angedacht sind. Eine große Portion Energie und Durchhhaltevermögen braucht man schon. Sabine Danielzig betreibt auch einen Blog,hier könnt ihr euch umsehen.

Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.


Das kleine Zentrum Gräfrath, welches unter Denkmalschutz steht, kommt einem ein wenig vor wie ein Puppenland, alles fein, winzig, irgendwie süß und unwirklich. Man fällt in eine andere Welt.

 




















































Im kleinen Laden Papier in verschiedenster Ausführung -fein beschriebene Briefe und Rollen, Objekte aus Papier, Zubehör und kleine Kostbarkeiten rund ums Schreiben.



Beim Kurs war Fotografieren nicht so ohne, man möchte nichts verpassen und diese Arbeiten mit Gold erfordern viel Ruhe, Zeit und Erfahrungen. Es ging um verschiedene Vergoldungen auf Papier : Möglichkeiten mit Schlagmetall als Flachvergoldung und mit 24 Karat Gold(!) mit Gesso (hat nichts mit dem Malgrund von Boesner und Gerstäcker zu tun) in plastischem Aufbau , auch auf Gummi Ammoniacum. Man braucht allerhand besonderes Zubehör wie bei jedem speziellen Handwerk und möglichst Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit.




Sabine hat sich mit viel Akribie diese alten Techniken angeeignet und praktiziert sie auch. Jeden Untergrund, den wir nutzten, hat sie selber hergestellt! Wenn man dann in ein paar Stunden versucht ein annehmbares Ergebnis zu erziehlen, merkt man schnell, dass man so ein Handwerk nicht über Nacht erlernen kann, weil Übung und viele Erfahrung von Nöten sind.
Ich bin aber seit jeher sehr neugierig wie Dinge entstehen, die Menschen schon bis zur Perfektion getrieben haben in Jahrhunderten vor uns und die durch den Fluß der Zeit mehr und mehr verloren gehen, teilweise nur noch als Ahnungen existieren.


























































Meditatives Arbeiten ist nötig, viel Licht, manchmal auch mit Lupe. Bei diesem Kurs gibt es keine Papierberge, die man mit nach Hause nimmt, sondern Proben und kleine feine Einzelstücke. Es war eine besondere und spannende Erfahrung. Sabines Kursplan ist auf ihrer Seite einsehbar,lohnenswert!



Von meinem Kurs im  August in Lauenburg werde ich auch irgendwann berichten, aber da müssen noch Teile fertiggestellt werden und im Hause KaZe gibt es gerade wieder zu viele Ufos und zu oft Ungeplantes .Hilfe bei den Eltern wird wichtiger und deshalb gibt es hier auch mal größere Pausen.


        Ich wünsche ein wunderbar herbstlich goldenes Wochenende mit einem Stündchen extra!

13 Kommentare:

  1. So gülden heute hier. So ein feiner Ausflug in eine ganz besondere Atmosphäre an einem ganz besonderen Ort. Solche Kostbarkeiten. Es hat dir gut getan. Und wenn es dich tröstet, die UFOs und nicht begonnenen Vorhaben haben hier gerade eine besonders große Anzahl erreicht. Habe Ausruhen verordnet bekommen und die Kraft reicht auch tatsächlich nicht für was Anderes. Aber zumindest das ausführliche Bloglesen geht wieder und macht auch mal wieder Freude ;-) Liebe Grüße und alles Gute für dich, deine Familie, und auch mal "Stündchen für dich" - Ghislana

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  2. Ach, liebe Karen, wie gerne lese ich diesen Bericht und schwelge mit dir in Gold und Glanz und bin ganz angetan von dieser Feinheit und der alten Kunst. Da hätte ich große Lust, mehr zu betrachten, auch wenn mir zum Machen vielleicht mitunter ein wenig die Ruhe fehlen würde. Schön, wenn du vieles mit nach Hause nehmen konntest an neuem Wissen, Erfahrung und doch auch an dem ein oder anderen Papier. LG und viel Kraft für alle UFOs, Vorhaben und die elterliche Unterstützung.
    Susanne

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  3. ist das schön dort!!! am liebsten würde ich mich gleich in den zug setzen und diesen magischen ort anschauen, dort sitzen und meditativ buchstaben schreiben. und wie gut, dass es mal nicht massen sind - dein feinstes P und K sind es wert, sich lange damit zu beschäftigen. hier schwirren auch so einige ufos rum...
    liebe grüße
    mano

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  4. Du warst im Bergischen? ( Die architektur, sichtbar durchs Fenster...)-
    Dass Luftfeuchtigkeit besser fürs Vergolden ist, ist mir neu ( habe in den 1990er Jahren viel damit gemacht ). Die Räumlichkeiten sind aber auch sehr animierend.
    Bon week-end!
    Astrid

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  5. Ach, das ist doch ganz bei mir um die Ecke, warum hast du nichts gesagt? Und warum kenne ich diesen wunderbaren Ort nicht? Sieht wunderbar aus! Muss ich hin!
    Ganz liebe Grüße
    Michaela

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  6. @Michaela
    das ist bei dir um die Ecke? Das habe ich nicht gewußt. Schade! Ich sollte eine Karte an die Wand pinnen und alle Blogger mit Fähnchen markieren.
    Aber ist doch toll, wenn ich dir etwas zeigen kann in deiner Nähe, was du noch nicht kennst.

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  7. Oh, was hast du dir Schönes gegönnt! Blattgoldarbeiten sind wirklich schwierig, ich bin meist daran verzweifelt, wie schön aber alles anzusehen ist, was du erschafft hast. Den Buchstaben würde ich mir einrahmen wollen! Und wie wunderbar das Arbeiten in diesem Ambiente gewesen sein muss...
    Liebe Grüße Ulrike

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  8. Ooohhhh da schlägt mein Herz gleich schneller!! So schöne Eindrücke. Vielen Dan dass du alles mit uns hier geteilt hast. Da wäre ich auch gerne dabei gewesen.
    xo Michelle

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  9. Echter Goldstaub, den du uns da zeigst & dazu der feine Laden, bin ganz beeindruckt von so viel Liebe zum Detail.

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  10. Wie wunderschön! Was machst du mit diesen kostbaren Miniaturen? Diese Techniken würde ich auch gern mal lernen...

    Übrigens ist gestern nochmal Post gebracht worden, Schneckenpost, wahrhaftig: Das Schokoladenmädchen ist angekommen! Vielen lieben Dank dafür! Goldene Grüße aus SPB,

    Mond

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  11. Wunderschön! Ein großartiger Ort, den du da zeigst. Vergolden fasziniert mich - wir haben es auch schon mit Holzohrringen versucht. Überhaupt liebe ich dieses sanfte sonnige Strahlen von Gold. Für mich ist das eine der schönsten Farben!

    Liebe Grüße,
    Veronika

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  12. Ach liebe Karen, dieser schöne Bericht ist irgendwie (wie so vieles ;() an mir vorbei gegangen. In diesem Umfeld mit so edlem Material arbeiten zu dürfen, war bestimmt etwas ganz Besonderes! Eintauchen, schwelgen, alles um einen vergessen...
    Dass du deinen Lauenburg-Bericht noch nicht fertig hast, gibt mir ja die Chance, wenigstens nicht zu sehr hinterher zu hinken :)
    Liebe Grüße
    Moni

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Ich freue mich, dass du dir die Zeit genommmen hast vorbei zu schauen und noch mehr über einen Kommentar. Danke!



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