Unser März- Thema Biesen und Falten ist eine Idee von Gabi - langerfaden. Bei ihr bündeln sich die angedachten Projekte heute. Vielen Dank!
In meinem Bestand gibt es ein Puppenkleid, so die Vermutung bzw. der Rest davon, denn es hat keine Ärmel. Vielleicht ist es auch nie fertig geworden? Aus ganz zartem lachsfarbenen BW-Batist, da gibt es aufspringende Längsfalten und Querfalten an Vorder-.und Rückenteil, sowie eine gesmoktes Passenteil. Mehr kann man an Faltenideen kaum unterbringen.
Falten jeder Art machen Arbeit, brauchen Material - schaut euch mal um in der Konfektion, kaum ein Bekleidungsteil hat noch Falten - ein aussterbendes Gestaltungselement.
Ich habe mich den ganz klitzekleinen Falten gewidmet, der dem Smok zugrunde liegt. Davon war ich schon immer fasziniert, vielleicht weil ich als Mädchen eine ungarische Bluse hatte, mit solchen Elementen. Ganz simpel hatte ich schon mal hier damit gespielt.
Demnächst werde ich Großtante und dachte, ich könnte so eine Minikleid für die kleine Erdenbürgerin machen, aber bis dahin ist wohl noch ein weiter Weg.
In einem über 35 Jahre gut abgelagerten Batist habe ich über 70 cm Fäden eingezogen, wobei mir das Karo eine willkommende Orientierung war.
Am Ende waren es 8 Fäden. Nach dem Zusammenziehen wurden aus 70 cm tatsächlich nur 11. Das fand ich schon sehr extrem und erklärt auch die Fülle, die solche Kleidungsstücke haben können.
Vor geraumer Zeit habe ich antiquarisch dies erworben. Die Autorin ist aus Großbritanien, nicht verwunderlich, da dort vieles sehr tradionsbewußt. Für Smok per Hand war nur über Pinterest etwas zu finden. Anleitungen per Video wie bei ganz vielen anderen Techniken konnte ich nicht entdecken.
Angefangen habe ich total falsch, weil ich dachte, dass ich immer zwei Falten durchstechen muß. Also wieder trennen. Auch auf der Styroporplatte arbeiten, erwies sich als sehr ungünstig. So habe ich auch noch ganz oben einen weiteren Faden eingezogen, um es dann in der Hand halten zu können für die Smokstiche.
Man muß einen guten Rythmus finden, denn die Stichlänge ist optisch wichtig und später auch für die Elastizität .Mit der Richtungswende war es nicht einfach an der richtigen Falte weiterzumachen. Es ist noch nicht 100%ig, habe auch ein paar mal getrennt, aber ich habe begriffen wie es laufen kann.
Jede Ungenauigkeit wird bestraft. Ich konnte nicht noch mal versetzt darüber gehen, weil die erste Raute schief ist. So kann keine Symmetrie mehr entstehen.
So bin ich ein mal in der Mitte mit einer Waagerechten darüber.
Hier kann man sehen wie elastisch das Stück ist, nachem die Fäden entfernt worden sind.
Wahrscheinlich war die Tiefe der Falten etwas zu groß und zu gleichmäßig. Ich habe jetzt entdeckt, dass die Falten unterschiedlich tief sein sollten.
Um daraus ein Kleidungsstück zu machen, braucht es sehr viel Vorabüberlegungen. Bei meinem Muster springen die oberen Falten sehr weit auf , so dass eine weiter Linie quer am Ausschnitt sinnvoll wäre. Ob ich das noch hinbekomme?
Rein theoretisch könnte es so aussehen, aber Ärmel wären wohl sinnvoll .
Jedenfalls habe ich jetzt noch mehr Hochachtung vor diesen Arbeiten und es ist klar, dass man dies in der heutigen Zeit so gut wie nicht mehr zu sehen bekommt. Ich habe schon viel Zeit investiert und mein Stück ist klein und die Stiche schlicht. Es gibt wohl Maschinen, die die Vorfältelung übernehmen, aber den Rest muß schon noch eine Hand ausführen.
Aber das Thema ist so spannend für mich, dass ich da noch weiter probieren möchte. Der Lernprozeß hat erst begonnen, aber es macht auch nur Freude, wenn es Nutzer gibt.
Zum Schauen komme ich erst viel später , aber freue mich schon auf eure Ideen.
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Die Stoffspielerei-Termine 2025
- 27.04.2025: „Nadelkissen“ bei feuerwerk by KaZe
- 25.05.2025: „Die Farbe Blau“ bei Stoffnotizen
- 29.06.2025: „Wasser“ bei Siebensachen zum Selbermachen
- Juli und August: Sommerpause
- 28.09.2025: „Der letzte Schliff“ bei Petersilie und Co
- 26.10.2025: „Applikation“ bei 123-nadelei
- 30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche
- Dezember: Winterpause