vom schönen Schreiben

Elegent und schwungvoll ging es am vorigen Wochenende zu. Vor einem Jahr hatte ich bei Sabine Danielzig einen Anfängerkurs in Englischer Schreibschrift oder auch Copperplath absolviert. Nur zwei mal danach habe ich so etwas wie geübt und das sollte man bei dieser Schrift schon eine Weile. Nun war ein weiterer Kurs und vieles konnte vertieft werden und man wagte sich an alle Großbuchstaben. Es gibt viele Regeln und viele Ausnahmen und nur wenn man sie wirklich beachtet und übt, entsteht tatsächlich dieses elegante Schriftbild. Die räumliche Anordnung  und Verhältnismäßigkeit der Linien im Schriftbild schaffen diese Ästhetik. Das Verständnis für viele Details ist viel größer geworden beim zweiten Kurs und Sabine Danielzig ist eine ausgesprochen liebevolle und kompetente Kursleiterin.
Es ist immer ein Genuß ihren Worten zu lauschen. Wenn wir um ihren Tisch standen bei neuen Erklärungen, die immer praktisch begleitet wurden, war ein ständiges hingerissenes Seufzen und Stöhnen zu hören.Wer da an der Tür gelauscht hätte, wäre wohl ins Grübeln gekommen.




Zu dieser Schrift gehören auch wohlgeformte Schwünge und /oder Schnörkel, die im richtigen Maß eingesetzt dem Blatt das Besondere geben. Aber dies gut zu machen ist noch schwerer als zu schreiben,
die Quintessenz war eine Schriftfahne zu gestalten mit eigenem Text. Dafür dann ein Layout zu erarbeiten , das Maß der Schrift zu halten, Schwünge einzubauen war ein hartes Stück Arbeit. Nachdem ich einsehen mußte, dass mein Rilkegedicht mir zuviel abverlangte, habe ich mich für: Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt" entschieden.

Wie bei vielen Dingen, nimmt man als Betrachter nicht mehr wahr, wieviel Zeit und Mühe dahinter steckt, weil alles leicht und locker wirkt (oder wirken sollte).
Dass wir dann alle doch so ein Teil geschafft haben, hat uns überrascht und gefreut.
Solch ein Kurs ist auch immer ein Kennenlernen von neuen Materialien, deren Anschaffung  ja durchaus Suchtcharakter bekommen kann. Und Kalligrafiematerialen sehen auch meist noch so unglaublich schön aus.
S.D. hatte u.a. eine Vielzahl von Tinten mit, die ich bis dahin noch nie gesehen hatte: z.B. Mondtinte, Schneeflockentinte, Rosentinte und noch viele mehr. Auf Anjas Seite Wortspuren , kann man ihren Bericht und einige Schriftproben von Tinten sehen.





Ich habe mir fest vorgenommen regelmäßig zu üben, denn ehe man etwas Echtes schreibt, muß man sich einschreiben. Ähnlich wie beim Sport die Erwärmung, ohne geht es nicht. Vielleicht jede Woche einen Umschlag? Oder jeden Monat? Sich etwas vornehmen ist echt leicht, aber...

Es gibt gleich noch ein Vorhaben, denn den Laden, den sie betreibt BRIEF& SIEGEL möchte ich irgendwann gern mal in natura sehen. Wenn ich euch Appetit gemacht haben sollte, auf ihrer Seite ist der Kursplan einsehbar.

11 Kommentare:

  1. Ein wunderschöner Schriftstil - da macht sich all die Mühe des Übens mehr als bezahlt!
    Und bereits perfekt umgesetzt, darf ich nebenbei erwähnen ... ;0)
    Liebe Grüße, Michi

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  2. Oh wie schön! Dafür hätte ich auch ein Faible, wobei es nicht so einfach aussieht. Bei dir jedenfalls siehts wunderschön aus.
    Schade, dass ich so weit weg wohne!
    Liebe Grüße, Martina

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  3. Das sieht doch einfach nur genial aus, dieses Schriftbild. Kaum zu glauben, dass Du das Jahr über nicht ständig geübt hast!
    Wunderbar. So eine Schrift strahlt eine Intensität aus, wie sie technischen Schriften abgeht.
    Liebe Grüße
    Heidi

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  4. Ich bin ein großer Bewunderer Deiner Schriftkunst - ich habe eine "Sauklaue", bin umerzogener Linkshänder ob es daran liegt?

    Du könntest auch Zitate auf Postkarten schreiben.... oder auf Kalender oder auf...
    herzlich Judika

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  5. ganz toll! und die grüne Tinte ebenfalls… zeig uns doch gelegentlich Deine Übungen, ja?
    Liebe Grüsse!

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  6. Wunderschön sieht das aus! Würde ich auch gern mal ausprobieren.

    LG Doro

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  7. wie wundervoll und schön dieser eintrag ist. sinnlich schön und ich bewundere es sehr, wenn jemand so schön schreiben kann.

    die gerätschaften und tinten, bücher und papiere liegen hier in vielzahl herum, weil mich das schon immer fasziniert hat und so wie du schreibst, eben schon allein die federn und tinten, die schreiber und die schönen kaligrafiebücher so schön sind.

    viel zuwenig zeit widme ich dieser schönen sache und bin nun inspiriert mal wieder zu üben.

    aber so schön wie bei dir wirds noch lange nicht gelingen.

    aber wenn schon nicht üben, dann halt einfach mich freuen an blogs und seiten in denen es so viel schönes zu sehen gibt:-)

    wundervoller eintrag - immer wieder bereichender blog.
    herzliche grüsse
    annemarie

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  8. es ist so herrlich meditativ, das schreiben. und dann ist mit einem mal ein blatt fertig und macht das auge froh.

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  9. wunderbar sind solche herrlichen schriftn! ich befürchte, ich bin aber nicht die geduldigste für diese schreibübungen und bewundere jede, die das so hingebungsvoll betreibt!
    liebe grüße, mano

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  10. Hach, waren das wundervolle Tage. Ich freue mich schon auf Teil drei. Danke für Deinen Bericht und auch fürs Verlinken.
    Liebe Grüße
    Anja

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Ich freue mich, dass du dir die Zeit genommmen hast vorbei zu schauen und noch mehr über einen Kommentar. Danke!



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