Die heutige Stoffspielerei könnte heute bei mir auch heißen Sommer-Sonne-vergessen. Als das Thema von Petersilie & Co kam, war gleich die Idee da Solarfärbung mal auszuprobieren, von der ich öfter gelesen hatte. Der Sommer voller Sonne, viele ander Dinge im Hause KaZe und als jetzt plötzlich der Termin in die Nähe rückte, überfiel uns dunkel der Herbst von jetzt auf gleich. Dumm gelaufen!
Ja, was macht die Sonne beim Solarfärben? Wärme und was noch, Zeit - ich weiß es einfach nicht genau und bin da echt ganz unbedarft rangegangen. Eigentlich füllt man ein Glas mit Stoff oder Wolle und Dingen der Natur, die Farbe abgeben und lässt es einfach stehen in der Sonne über Wochen.
Rote Zwiebelschalen Hybiskusblüten, Mahonienbeeren und zwei letzte rote Bohnen aus dem Garten.
Ich wollte gern sehen, ob es Unterschiede beim Material gibt. Alle vier Stücke habe ich noch in Alaun gebeizt, weil ich bei Wolle vor langer Zeit gelesen hatte, dass es wichtig sei.
Schon beim Einfüllen gaben die Blüten Farbe ab, was verheißungsvoll aussah. Dann habe ich das Glas für mehr als eine Stunde bei 70°C in den Backofen gestellt und noch zwei Tage ruhen lassen. Bei Solarfärbung soll es mindestens 3 Wochen in der Sonne stehen!
Das Öffnen war dann sehr ernüchternd. Das Wasser war zwar schön rot-violett, aber die Stoffstücke zartgrüngelb. Naja! Das habe ich wahrscheinlich selbst verursacht durch das Beizen mit Alaun. Zu spät fiel mir ein, dass sich bei unserem Naturtintenprojekt die Farben durch Zugabe von Alaun verändert haben. Gehofft hatte ich auf rötliche Töne, wie man sie beim Eierfärben mit roter Zwiebelschale auch erhält.
Die Rohseide hat am intensivsten reagiert, aber ansonsten - eine Ahnung erhält man wie es gehen könnte. Welche Materialien sinnvoll sind, muß man sich anlesen oder testen.
Es war ein Experiment und es zeigt, dass man mit Färben mit der Natur viel Erfahrung braucht.
Hier habe ich unter erfahrenener Hand gearbeitet und die Ergebnisse sind ganz andere. Bei Ghislana von Jahreszeitenbriefe durfte ich von ihrem großen Wissen profitieren. Ecoprint wurde von der Australierin India Flint entwickelt, die fasziniert Eucalyptuisblätter benutzt hat. Sie konnte auf dem ganzen Erdball Kreative zum Experimentieren anstiften und es wird inzwischen weltweit praktiziert.
Hier ist nicht nur Natur im Spiel, aber ähnlich werden Wasserdampf und geheime Pülverchen genutzt. Es war zusätzlich irgendwas Metallisches, glaube ich. Beim fazinierenden Tun habe ich keine Notitzen gemacht, da ich wußte, dass ich es nie wieder allein machen würde.
Die Stärke und die Farben, die Blätter, Schalen, Blüten abgeben - das ist wirklich faszinierend. Wer langjährige Erfahrung hat, kann dies auch gezielt einsetzen.
Sehr neugierig bin ich auf weitere Beitäge, die heute bei Petersilie & Co gesammelt werden. Vielen Dank!
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Solarfärbung ist eine spannende Sache. Ich hatte drei Gläser angesetzt, mit sehr experimenteller Pflanzenauswahl (Johanniskraut, Schachtelhalm, Schafgarbe) und nur eines hat wirklich gefärbt ... Wie Du schreibst, selbst mit einem kleinen Versuch ist die Richtung doch viel versprechend! Liebe Grüße!
AntwortenLöschenUnd welches der drei hat dich am meisten überzeugt als Färber. Potenziell hätte ich da gar keine Farbe geshen?
Löschenoh ja, man sollte schon diverse workshops besucht haben, um so tolle ergebnisse wie ghislana zu bekommen. ich durfte auch schon mit ihr färben und so hat es großen spaß gemacht. aber ohne diverse pülverchen und ohne viel wissen kann man trotzdem auch ganz schöne, wenn auch nicht meisterliche, ergebnisse erzielen. bei you tube gibt es auch gute anleitungen.
AntwortenLöschenfür die nächsten versuche wünsche ich dir viel glück!
liebe grüße von mano
le résultat final est magnifique ! la teinture végétale c'est compliquée * j'en ai participé à un atelier d'une artiste qui en a fait son métier avec son jardin de plantes tinctoriales ; faire des expériences est toujours instructif et ta persévérance a produit ses fruits !
AntwortenLöschenmo
Oh ja, Solarfärbung finde ich auch faszinierend. Siebensachen hat dazu in den letzten Jahren schon einiges gezeigt, aber ich hab's noch nicht ausprobiert. Mir fehlen dafür gefühlt Terrasse oder Balkon, wo das Glas stehen bleiben könnte. (Hab ich beides nicht, in unserer Stadtwohnung.) Vielleicht lade ich mich nächstes Jahr in den Garten einer Freundin ein. :-) Ich fände das sehr spannend, es auszuprobieren. Liebe Grüße, Gabi
AntwortenLöschenVon Solarfärben hatte ich bisher noch nichts gelesen. So einfach es erstmal bei dir klingt, so schwierig scheint es zu sein, schöne Ergebnisse hinzubekommen. Andrerseits gefallen mir gerade diese ganz zarten Färbungen. LG Gabi
AntwortenLöschenDeine kleine Testreihe ist doch ein guter Anfang. Bei Naturfarben hat man ja oft das Entfärbe-Phänomen, umsomehr bewundere ich den Erfindungsgeist früherer Generationen, die herausgefunden haben, wie man die Farben haltbar machen kann. Bei mir färben TK Bio Heidelbeeren ungewollt immer enorm, das wäre mein erster Kandidat zum Naturfärben. Einfach weiter probieren. LG Elvira
AntwortenLöschenToll, wie verschieden die Experimente ausfallen, von Solarfärbung habe ich noch gar nichts gehört. Danke für den Beitrag, alles liebe Silvia von Petersilie &Co
AntwortenLöschenIch meine bei Mano schon mal was von Solarfärbung gelesen zu haben, deine Testung ist doch schon mal gut und sicher lässt sich daraus etwas Schönes werkeln.
AntwortenLöschenIch habe dir für die "Grilltöpfchen" den Link hinterlegt, es sind Milchtüten. ;-))
Lieben Gruß von Marita
Liebe Karen, Solarfärbung habe ich ursprünlich auch in Erwägung gezogen. Es klingt so, als brauche man da kaum etwas zu machen. Auf die Idee, einfach verschiedene Pflanzen zu kombinieren, wäre ich nicht gekommen, dafür habe ich wie Du mit verschiedenen Stoffen experimentiert. Schade, daß Deine Versuche so blaß ausgefallen sind, dafür wirken die Sachen mit Ökoprint umso dekorativer.Danke fürs Zeigen und liebe Grüße von Tyche
AntwortenLöschenSchade, dass deine Solarfärbungen (noch) nicht das erhoffte Ergebnis gezeigt haben. Für mutmachende Ergebnisse würde ich Wolle verwenden, die die Pflanzenfarben besser annimmt und für jedes Glas nur eine Sorte Pflanzen verwenden. Dann solltest du z.B. mit roten Zwiebelschalen oliv und mit braunen einen bräunlich-orangen Farbton bekommen. Also, die zwei Sorten nicht mischen! Bei Zwiebel musst du auch nicht beizen, sonst verwendet man am besten (und einfachsten) Kaltbeize; kann man im Versand bekommen.
AntwortenLöschenDeine Eco-Prints sind toll. Es stimmt, für richtig gute DRucke braucht man Kenntnisse und Erfahrung. Ich habe vor Jahren mal einen Kurs in Speyer gemacht.
LG
Beate
Ja, das ist sinnvoll in jedes Glas tatsächlich nur eine Naturbeigabe zu geben, da hätte man auch die Unterschiede gesehen. Ich hatte es mit einem Wollstrang irgendwann gesehen und da war sicher verschieden gewünscht. Tatsächlich hatte ich auch nur ein großes Glas.
LöschenVielleicht kommen demnächst noch ein paar schöne Tage und Du kannst Deine Solarfärbepläne umsetzen. Die Ecoprint-Ergebnisse sind sehr schön.
AntwortenLöschenMit Naturfarben färben - dazu braucht es offensichtlich Erfahrung, es ist spannend braucht aber auch Zeit und Muse.
LG Ute
Im nächsten Sommer probiere ich das sicher noch mal, aber dann in echt auf dem Balkon.
LöschenHa, wie perfekt - du schreibst über EcoPrint :-) Ich habe mich für Sonntag noch spontan zum EcoPrint-Workshop im Wandelgrund angemeldet. Noch gibt es freie Plätze ... wie wärs? (amberlight)
LöschenDunkel erinnere ich mich an meine Versuche. Mit Johanneskraut, Rost und ich glaube Allaun. Die Ergebnisse waren auch bei mir so lala.
AntwortenLöschenIch denke, es braucht einfach viel Hitze und Pflanzen, die intensiv Farben. Eukalyptus soll wirklich sehr gut sein. Dein Tuch ist jedenfalls toll und erinnert mich, dass ich endlich mal so klassisch Farben wollte.
Liebe Grüße
Nina