Stoffspielerei 39 - Februar - Gesichter für Needlebooks

Als frau nahtlust zu diesem Februarthema rief, war für mich schnell klar wohin es geht. Schon lange spiele ich mit Profillinien von Köpfen, auf Papier genauso wie auf Glas. Hier und schon mal gezeigt.
So wollte ich es dieses mal in Stoff umsetzen auf verschiedenen Wegen. Wenn die Spielerei gleich mit einem Zweck verbunden ist, ist der Ansporn für mich oft noch größer. Erst dachte ich an eine kleine Tasche, aber Nadelbücher passen wunderbar, um mehrere Varianten zu testen.

Am Anfang stehen meist Ideen auf Papier






Durch Seidenpapier genäht und liebevoll abgezupft, die Augen später im Knötchenstich.

































Botschaften unterzubringen macht Spaß. Alle Nadelbücher haben Filzeinlagen. Ein aufgenähter Querstreifen hat sich als sehr praktisch erwiesen.






























Hier sollen die Wechselprofillinien ein ungewöhnlich applizierte Form ergeben. Hat geklappt, allerdings ist es durch das Muster kaum noch zu erkennen, dass es Gesichter sind, so habe ich  mit dem Auge nachgeholfen.




 Papier läßt sich leichter bezwingen, als Stoff.

eine handgestickte Linie als Sie- oder ER -Variante . Augen per Maschine.
 
 
Vor 20 Jahren mal Stoffreste zum Knöpfebeziehen weggegeben, als es noch kleine Handwersksleute gab, die das machten. Ich fand es einfach sehr edel, obwohl keine Zielklamotte dahinter stand. Heute kann man so etwas als Handwerkszeug kaufen, allerdings mit Plastik, dieser Knopf hier hat eine Metallunterseite.

Ich freue mich riesig, dass ich mehr als eine Idee geschafft habe, umzusetzen. Ein sehr schönes Thema frau nahtlust, vielen vielen Dank!  Bei ihr wird heute gesammelt und ich bin neugierig, was an Ideen zusammengekommen ist.

25.3.2018: Falten (Schnitt für Schnitt)
29.4.2018: Schlipse  (FeuerwerkbyKaze)
27.5.2018: Japan  (madewithBlümchen)
24.6.2018: Thema noch offen  (Nahtzugabe)

Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat sammeln wir die Links mit den neuen Werken – auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch.

Bewegte Antiqua mit Frank Fath

Wenn man von tollen Kalligraphen etwas lernen möchte, muß man sich viele Monate vorher dafür entscheiden, denn Kursplätze sind rar und begehrt. Ich winke mal zu Moni, die genau weiß, wie weit das Planen geht. Frank Fath gehört zu diesem Kreis! Für den Kurs im letzten Jahr hatte ich mich leider zu spät entschieden, dieses Jahr war ich dabei -  " Bewegte Antiqua mit der Bandzugfeder "



Antiqua ist DER Klassiker schlechthin, denn seit die Römer diese lateinische Schrift vervollkommnet haben, sind wir ihr "verfallen" . Unsere Augen haben die Ästhetik dieser Schrift verinnerlicht, so das schnell falsche Propotionen auffallen. Jeder kennt sie, alle nutzen sie, aber selber schreiben ist noch mal eine andere Nummer. Ihre Proportionen sind ausgefeilt, jeder Buchstabe spricht mit dem nächsten...


Der Boss schreibt am Beamer und wir lauschen seinen Ratschlägen und genießen.

Samstag diszipliniertes Abarbeiten der Buchstaben bis die Hände schmerzen (jedenfalls meine) und Sonntag ging es dann schon etwas freier zu, aber alles braucht seine Zeit. Erst wenn man bestimmte innere Verhältnisse der Schrift begriffen hat, kann man mit ihr spielen. Und das Drehen der Feder in Läusedärmchenstärke beim Schreiben, geht erst locker, wenn man ein paar Kilometer geschrieben hat.
























Wieder toll, wie mir beim Schreiben Buchstaben abhanden kommen, weil man anders konzentriert ist.





Und die Zeit war dann doch zu knapp, zum Binden der Übungsblätter sind wir nur theoretisch gekommen. Meinem Vorsatz folgend wenig aufzuschieben, am nächsten Abend geschafft . In einfacher Zweinadelbindung, zum Schluß in den Minirücken zwei überlappender Kartons befestigt. Ein ausreichend langes Stück hatte ich nicht parat, so habe ich zwei Teile mit Klebepunkten fixiert.


















In unserer Kursmappe lagen auch noch richtige wilde Beispiele, die ich gern probiert hätte, aber dafür sind knappe zwei Tage einfach zu wenig. Der nächste Kurs für 2019 steht schon und wird dann 4 Tage sein.

Muster im Schachtelkleid

Gleich beim ersten Mittwoch zum Thema Kleingemustertes, dachte ich, eigentlich geht ja alles klein, aber wie seh ich, ob etwas klein ist im Blog? Viel zu oft fehlt  bei Fotos die Relation zur wirklichen Größe. So können echte Irritationen entstehen. So fand ich, eigentlich sollte man bei diesem Thema eine Streichholzschachtel daneben stellen, weil diese einfach ein nachvollziehbares Kleinformat ist!

Deshalb gibt es bei mir heute Kleingemustertes gleich im Format einer Streichholzschachtel, so erübrigt sich die Frage der Größe. Lustigerweise sah ich dann, dass die Reibefläche selbst  bereits kleingemustert ist und dazu noch im Hexagon. Zufälle gibt es!


























Früher war Streichholzschachtelsammeln ein gängiges Hobby, tolle Exemplare gab es da, aber die wenigen Exemplare die es heute gibt, sind eher schnöde.




Und weil sich hier nun Gesicht und Streichholzschachtel vor kleinen Buchstaben tummeln, habe ich das Zitronenmädchen im Musterkleid nochmal vorgeholt. So kann sie sich bei frau nahtlust einreihen.




von alten Büchern und neuen Vorsätzen

Projekte angehen, durchstehen und sich gleich ins neue stürzen ist für viele Kreative Alltag. Dabei passiert es leider viel zu oft, dass das Letzte noch nicht ganz zu Ende gebracht ist und man mitten im Nächsten steht. Oder man besucht einen Kurs, der so vollgepackt ist und man auch alles ausprobieren möchte, dass man eigentlich mitten im Prozeß steckt, wenn die Zeit zur Abreise gekommen ist.
Zahlreiche Ufos gibt es deshalb hier und der geheime Vorsatz 2018 war, nicht so viel aufzuschieben, auch wenn Neues Zeit und Kopf bindet.
So habe ich letzte Woche einen Bindemarathon eingelegt und zwei Bücher geschafft von mail-art-Aktionen.




 
Die Karten vom Advent in single sheet gebunden, aber ohne Rundnadel - das mache ich nie wieder ! Mit 6 geraden Nadeln, ich habe gedacht ich beiß  in die Tischkante vor Fitz und Gewurschtel. Also, wenn ihr das nutzt, unbedingt halbrunde Polsternadeln besorgen. Altes Häkelgarn habe ich genommen, sehr stabil, aber es könnte auch noch dicker sein, so sieht man die Zöpfchen nur mit der Lupe. Die Deckel sind bezogen mit Resten meines ersten Kurses bei Mari Boley vor 10 Jahren, Buntpapiertechniken.





Das quadratische Buch ist die Sommeraktion von 2016 mit den herrlichen Drucken zum Thema Paradies. Es war eine Freude,  nochmal die Seiten zu genießen beim koptischen Binden. Die Deckel waren schon zeitnah entstanden aus den Briefumschlägen.



Eine Freude jetzt beides fertig zu haben!


Am Wochenende war ich bei einem Kalligrafiekurs, bei dem auch Carmen angereist war, (leider ohne Blog) die seit 2106 bei den Aktionen von Tabea und Michaela mitmischt. Herrlich wie sich die Papierverrückten so quer durch Land finden!
Einen kleinen Bericht vom Kurs gibt es es in Kürze.

Ich sehe gerade der vorletzte Streifen auf dem Buchdeckel scheint genau den Farbton zu haben, der eine der Rahmenbedingungen der neuen Frühlingsaktion hier  auf dem Postkunstwerk - Blog ist. Schöner kann der Übergang nicht sein.

Seide , Samt und feiner Zwirn

Mit diesem schönen Titel kann man noch bis zum 25. Februar eine sehr feine Ausstellung im Stadtmuseum Bautzen besuchen. Mehrere Museen der Oberlausitz haben mit ihren Beständen  diese Sonderschau bestückt. Durch eine Bekannte bekam ich diesen Tipp und möchte ihn hier gern  weitergeben, denn es lohnt sich wirklich.

Ausschnitt des offiziellen Flyers

In der Oberlausitz gab es etliche Webereien  im 19 Jh. und schon Leute, die Originale dieser Zeit sorgsam aufbewahrt haben. Es sind viele Stücke zu sehen, natürlich in abgedunkelten Räumen. Kleidung, die wirklich genutzt worden ist, keine adligen Roben, die nur zum einmaligen Tragen angefertigt wurden.Wenn man textil interessiert ist und auch nähtechnisch unterwegs ist, erfährt man viele interessante Dinge.


Viele Spencer (eine Kurzjacke) aufwendig genäht,und verziert, wohlgemerkt alles von Hand! Einige Details sind zu erkennen, die man im Buch "Manupulating Fabric" von Colette Wolff sehen konnte. Die teilweise Jaquard gewebten Stoffe, aber auch die kleinteiligen Drucke, die ich sehr modern empfand, haben mich begeistert.



Im Zeitalter, wo man noch keine elastischen Stoffe kannte, ist es immer spannend zu erfahren, wie man sich geholfen hat bei Passformänderungen, denn mal schnell neu kaufen, war nicht.


Teilweise sind auch Schnitte abgenommen worden und Kleidungsteile nachgenäht, die man aus einem Kasten per Hand untersuchen kann. Auf diesem Foto waren es z.B.Schnittteile für Hauben.




Ein Mustertuch für die Möglichkeiten ein Loch zu flicken.Wer macht das heute überhaupt noch? Ist das nicht der helle Wahnsinn? So wundervoll fein und dann auch noch mit Musterungen, einfach unglaublich, was Händen möglich ist. Meine Hochachtung an F. Schönfeld 1892!

Erstaunt waren wir über Zeitungsanoncen, die bereits vor 150 Jahren mit Ausverkauf, Lagerräumung und billigen Preisen geworben haben .Und den Begriff Mantille, der dort öfter auftauchte, konnte dann unser altes Lexikon noch erläutern: Ein halblanger mantelartiger Umhang im 18./19 Jh., ursprünlich ein Spitzenschleichertuch über dem Kopf im 16.Jh. aus Spanien.

Bautzen ist auch so eine Reise wert mit Wasserkunst , dem Sorbischem Museum etc.und wer wie wir ein Senfliebhaber ist, der besucht noch den Bautzener Senfladen, der gleichzeitig auch als kleines Museum fungiert, denn man hat dort über viele Jahre Senftöpfe und Senfmenagen zusammengetragen, dass es eine Lust war, zu schauen .



Und auch hier wurde schon mit nichtvorhandenen Inhaltsstoffen geworben. Da scheint sich nicht allzuviel geändert zu haben, allerdings würde ich diese Töpfe gern den ollen Plastikgefäßen vorziehen. Den Spendermechanismus gab es schon damals beim Würstchenverkauf.



Mustermittwoch - Kleingemustertes - die Post wird Post

Zum Februarthema bei der Müllerin kommen doch gleich Papierlieblinge "zu Wort", die uns einfach so ins Haus flattern und herrlich Kleingemustertes beherbergen. Schon oft habe ich mit Innenleben von offiziellen Briefen gearbeitet. z.B.hier und  hier



zum sanften Übergang der Monate gibt es die kleinen Muster noch mal als Hexagon 






Aus den großen Umschlägen kann man ganz herrlich ganz kleine falten für geheime Botschaften oder als sehr besondere Post. Das geht natürlich in jeder beliebigen Größe.























So sieht die erste Lage aus nach dem Öffnen aus , wirklich schön, wenn das Papier verschiedene Seiten hat.


























und hier komplett geöffnet. Vielleicht eine Idee für die nächsten Geburtstagspost. Diese Sternfaltung gibt es auch als Schachtel,  das ist dann schon etwas schwieriger, aber den Brief bekommt man  flott hin. Anleitung dafür findet man in einigen Origamibüchern. Die Erklärung hier als Video ist sehr verständlich. Auf die Idee heute etwas Gefaltetes zu zeigen, brachte mich ganz anders gefaltete Post , die ich gleich untersuchen mußte und die Lust auf mehr war geweckt. Ich winke mal rüber, liebe Mano! Besten Dank!

Walisischer Grünling




Obwohl inzwischen hier auch mal etwas weiße Krümel vom Himmel gefallen sind und die Sonne strahlt, geistert etwas herum - der "Walische Grünling" getarnt als Kette. Mit Ecken, Kanten und Schuppen! HP-Fans wissen natürlich sofort, um was es sich handelt. Meine Halsleger bekommen immer Namen, diesen hat die Jüngste beigesteuert und ich  fand ihn sehr passend.

DienstagsDinge 
Creadienstag
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...