Andere Sehgewohnheiten, neue Größenverhältnisse, andere Werzeughaltung etc. Sich damit vertraut machen, geht nur über das Üben . Die Kursleiter Torsten Kolle aus Braunschweig und Mari Bohley aus Dresden sind ausgesprochen tolle Lehrer! Sie führten uns auf unterschiedlichen Wegen an die Schrift heran und am Ende landen dann die besten gestalteten Blätter in einem Buch, was auch dort entsteht. Dieses mal war es die faden- und kleberlose Kronenbindung nach Hedi Kyle.
Ein abgelegener schöner Ort ist ideal fürs Schreiben. Da sind dann Schreibwütige auch locker bis nach Mitternacht am Werk.
Linien ziehen und üben, üben, üben - ein Gefühl für die neue Schrift bekommen.
Werkzeuge und Flüssigkeiten aller Art kommen zum Einsatz. Der Ausstausch untereinander über Material ist auch immer etwas ganz Besonderes.
Mit dem K beschäftige ich mich immer besonders gern. Rechts mein Buch.
Texte aus einem Whiskybuch waren mein roter Faden, ich fand es thematisch passend. Hier sieht man die so genannten Kronen, gefaltete Dreiecke, die es ermöglichen Blätter auszutauschen.
Das Papier für die Buchhülle wurde im Freien gestaltet.
Das Falten nach Hede Keyl ist eine echte Herausforderung in dieser Größe, denn bei ihr sind die Seitenhalterungen und der Umschlag aus einem Stück.
Während wir konzentriert schrieben , wurde draußen fleißig geerntet. Es duftete herrlich.
Da ich immer mal gefragt werde: Schreiben ist natürlich eine Übungssache. Man braucht nicht gleich ein Kalligrafieset. Sind nämlich Feder, Flüssigkeit und Papier nicht optimal aufeinander abgestimmt, ist man schnell enttäuscht. Allein sich vom Kugelschreiber zu trennen und immer mit einem "Stift", der mehr Widerstand dem Papier entgegenbringt, zu schreiben, ist schon eine gute Übung. Und man kann es auch täglich tun, beim Einkaufszettelschreiben, beim Beschriften der Marmeladengläser, der Schulhefte der Kinder etc. Wer seine Schrift verbessern möchte, sollte viel schreiben, da die meisten aber von uns eher tippen, als schreiben, ist der Übungsfaktor im Alltag eher gegen Null .
Der Direktor unsere Jüngsten sagte, in der heutigen Zeit sei es eine der größten Herausforderungen für einen Lehrer, die Schrift seiner Schüler zu entziffern.
Ein flacher Zimmermannsbleistift ist z.B. ein ideales Werzeug, weil man mit ihm lernt, was mit den Buchstaben passiert, wenn ich den Winkel des Stiftes verändere.
In dem Kurs waren Teilnehmer, die schon seit 20 Jahren kalligrafisch unterwegs sind und auch Neueinsteiger und alle hatten zum Schluß ein tolles Buch in den Händen. Leider haben wir es nicht zu einem Gruppenfoto aller Bücher geschafft.
Oh, das hört sich ja nach einem tollen Seminar an! Wow. Ich bin sehr beeindruckt und stimmt: Übung macht den Meister. Auch hier mal wieder. Und stimmt auch: Ich schreibe im Alltag auch viel zu wenig mit Hand. Leider. Danke für den schönen Rückblick. Das sind wunderschöne Papiere und Ergebnisse!
AntwortenLöschenLG. Susanne
Noch so ein toller Sommerausflug. Ich liebe es ja, wenn im gemeinsamen Tun diese etwas aufgeregte, gespannte und trotzdem unheimlich wohltuende Arbeitsatmosphäre entsteht. Gönnt man sich leider viel zu selten. Deine Ergebnisse sind so schön. Mich fasziniert es immer sehr, wenn diese alten Schriften modern interpretiert werden.
AntwortenLöschenDas Book of Kells haben wir im Sommer in Dublin im Original bewundert - eine schöne Ausstellung in einer tollen Bibliothek. Man sieht leider nur zwei Seiten vom Original. Es gibt aber noch ein paar andere Schätze zu bestaunen und schöne Erklärungen dazu.
Herzliche Grüße,
Malou
Ich bin tief beeindruckt. Von den K as- soo schön!- ebenso, wie der Herangehensweise( kniend auf der Terrasse- das muss man sich als Kursleiter in erstmal trauen :-) ) und den fantastischen Ergebnissen. Und dem Fleiss....
AntwortenLöschenEin Genus dieser Post!
Lieben Lisagruß!
was muss das wieder für ein wunderbarer kurs gewesen sein!! meine hochachtung vor euch kalligraphieschreiberInnen! es sieht alles ganz wunderschön aus: schrift, gesamtgestaltung, bucheinband - toll!!! danke für deine tipps zum schreiben, ich werde sie beherzigen!!
AntwortenLöschenliebe grüße von mano
... und wenn du hast, gerne noch mehr fotos vom workshop!!
Liebe Karen, ganz neidvoll guck : ) Sooo schön, vor allem der zweifarbige Buchstabe in deinem zweiten Buch hat es mir sehr angetan! Für so ein Ergebnis muss man schon viele Kilometer geschrieben haben!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Moni
Das war ja ein ausgesprochen schönes Seminar im Spreewald mit einem tollen Buch, das sich sehen lassen kann. Bevor ich mir wieder einen Kurs gönne, werde ich aber erst mal ein paar Übungsstunden einlegen müssen, damit die Schriftzüge flüssiger werden.
AntwortenLöschenLG Mirella
Wie wunderbar, das sieht nach so viel Inspiration und konzentrierter Arbeit in wunderbarer Athmosphäre aus. Großartig! Seit meinen Studientagen habe ich Kalligraphie so richtig nicht mehr gemacht, obwohl mir das damals ganz großen Spaß gemacht hat... das Thema Handschrift und Schule bringt mich regelmäßig auf die Palme.. dafür habe ich jetzt keine Zeit.
AntwortenLöschenIch danke dir für diese wunderbaren Einblicke und freue mich, dass du so voller kreativer Energie zurück aus deinen schöpferischen Sommerferien bist. Ganz herzlichen Musterdank und spätsommerliche Grüße
Michaela
Was hattest auch du für einen fantastisch kreativen Sommer. Kalligraphie bewundere ich sehr... Und mit dem Spreewald warst du ja fast schon bei mir ;-). Sehr sehr schöne Fotos und was für ein feines Buch. Ein Gesamtkunstwerk sozusagen. Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenSUPERSCHÖN, aber bis ich singelmalt erkannt habe...das hat gedauert und ich kam erst durch deinen Text darauf...
AntwortenLöschenBEsonders gut gefallen mir die k´s.
Annette
@ Annette: Da fällt mir ein Lieblingsspruch vom Kalligrafen Frank Fath ein: "Kalligrafie muss man nicht lesen können. Wenn du was lesen willst, kauf dir ein Buch." ;( Aber das mit dem: "schreib erst mal noch ein paar Kilometer..." stammt auch von ihm.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Moni
besten Dank für eure Kommentare
AntwortenLöschen@ mano
dort habe ich gar nicht viel fotografiert, weil man ja beschäftigt ist und für die Abendstunden ist meinen simple Kamera zu lasch
@ Annette
die Lesbarkeit hier liegt an einzelnen wirklich ganz anderen Buchstaben gegenüber unserer Sehgewohnheiten. Das ist bei dieser Schrift vorrangig das g und t, welches anfangs irritiert.
@ moni
Vielleicht schaffen wir es ja mal zusammen in einen Kurs!Es würde mich freuen.
Das war bestimmt ein wunderbar intensives Erlebnis! Die tolle Atmosphäre sieht man sofort auf den Bildern. Deine Ergebnisse sind wunderbar, besonders das schöne K.
AntwortenLöschenLiebe Grüße schickt
Christine
Da wird man ja richtig neidisch, das war bestimmt ein tolles Wochenende. Und als ich noch Übung hatte, mochte ich die Unziale am liebsten.
AntwortenLöschenLG Judy
Schrift schön schreiben - wer´s kann - Glück vom Feinsten!!!
AntwortenLöschenSchöen Gruß,
Luis
Oh Karen, was hast du für ein tolles Wochenende genießen dürfen! Ja, diese alten Schriften haben einen ganz besonderen Charme, sie sind einfach so harmonisch! Du kannst es richtig gut, wie ich an dem K sehe, was in der Zweifarbigkeit wunderschön anzusehen ist.
AntwortenLöschenEin guter Tipp von dir, dass man einfach alles zwischendurch mit der Feder schreibt, denn klar, ohne Übung geht das nicht.
Mein Werkzeug liegt bereit, ich wills mir mal zu Herzen nehmen... vielleicht lerne ich ja noch das Kalligrafieren, würde ich wirklich so gerne.
Lieben Gruß von Ulrike
Du hast nicht nur das Gespür für Schrift sondern auch für die Texturen. Allein der angeschnittene blaue Fleck auf deinem Umschlag- wie der dort genau richtig sitzt und Spannung reinbringt, da ist so gut gesehen und akzeptiert.
AntwortenLöschenDeine Sachen bewundere ich sehr, du bis so begabt!
@ Griselda
AntwortenLöschenDu siehst mich rot werden.Ich habe zwar bewußt blaue flecken gesetzt, aber durch die Falterei kannn man vorher nicht voraussehen wo genau die Flecken landen.Ein stück zufall ist da immer mit im Spiel.
Oh, was für ein toller Bericht! Seit meiner Kindheit fasziniert mich Kalligraphie, der Auslöser war eine kleine Broschüre meiner Mutter, mit mehreren verschiedenen Schriftarten, die in den 1960ern in der Schule als Vorlage fürs "Schönschreiben" verwendet wurde. Meine eigenen Versuche damals sind immer kläglich gescheitert: Zu unsauber, zu krakelig, zu wackelig für meine eigenen hohen Ansprüche. Wenn Du erzählst, wie Ihr Euch über mehrere Tage diese eine Schriftart erarbeitet, sie ergründet habt, dann kann ich mir jetzt erstmals vorstellen, wie es gehen könnte. Schwungvolle Grüße, Gabi
AntwortenLöschenLiebe Karen, zu deiner Frage nach den Papierfarben..., hier habe ich farbig sortiertes Altpapier verwendet! Auflösung im Post von heute ;-) Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenGut, dass du noch einmal zeigst, welche Kunst hinter Kalligraphie steckt. Diese Kronenfaltung kannte ich nicht, das sieht sehr interessant aus. Außerdem hat Griselda recht ... :)
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