Dieses Jahr gab es ein Projekt mit einer ganz neuen Erfahrung, denn wir hatten eine kleine gemischte Gruppe aus Syrern, Kurden und Afghanen. 8 Jungen und Mädchen zwischen 10 und 16. Alles was wir gedanklich vorbereitet hatten , haben wir dann sehr schnell aufgegeben und uns neu orientiert. Die Kommunikation und Diplomatie waren entscheidend ! Es gab keinen Dolmetscher, Hände und Füße und die Deutschkenntnisse der Teilnehmer waren unser Werkzeug. Arabisch empfinde ich als sehr schwer, ich habe mir kein Wort länger als eine Stunde merken können.
Ein wunderbares Mittagsbuffet im Garten für alle drei Ferienkurse im Cranachhof war ein Höhepunkt in der Woche, auch unter voller Berücksichtigung der Eßgewohnheiten der moslemischen Jugendliche.
Die bemalten Hocker zieren meist die Flagge des Herkunftslandes und die unseres.Flaggen waren für die Jungen von großer Bedeutung.(Die Fußball- EM hatte daran vielleicht auch einen Beitrag.) Es sind noch bemalte Schürzen und gefaltete wunderschöne Schachteln aus selbstgemachten Buntpapieren entstanden, aber im Arbeits-und Kommunikationseifer ist man froh mal schnell noch ein Foto geschafft zu haben mit farbverschmierten Fingern.
Es waren sehr neue, schöne und bereichernde Tage für beide Seiten. Wir hoffen, dass es diese Möglichkeit wieder geben wird und alle ihren Platz finden ohne Anfeindung, den sie sich wünschen.
Von Wittenberg selber gäbe es auch viel zu berichten. Dieser geschichtsträchtige und schöne Ort ist ja seit längerem im Jubiläumsfieber. Die Lutherdekade mit dem Höhepunkt 2017, dem Lutherjahr und 2015 war das große Cranachjahr (der Jüngere wohlgemerkt) mit zahlreichen Ausstellungen in ganz Sachsen-Anhalt. Luther, Melanchton und die Cranachfamilie ziehen jährliche viele viele Touristen an.
Das ist ja ein tolles Projekt. Wie schön, dass die Kinder diese Gelegenheit hatten mit euch kreativ zu arbeiten. So ein Erlebnis bleibt haften. Und ja, unbedingt weitermachen, es ist soviel Geld da, muss nur an die richtigen Stellen... Da lasse auch ich begeisterte Grüße da! Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenKreativität mit Kindern zu teilen hat einen besonderen Reiz.
AntwortenLöschenAlle Achtung, dass Ihr Euch der Sprach-Barriere gestellt habt.
Auch ich habe letzte Woche einen Ferienkurs betreut: 2 ähnlich strukturierte aber ganz unterschiedliche Gruppen von Mädchen zwischen 8 und 13 Jahren.
Mein Basiskonzept habe ich auch nach kurzer Zeit verlassen, um den Kindern Spielraum nach Ihren Interessen und Begabungen zu geben.
Ich denke, die Vorbereitung sollte dementsprechend flexibel sein, so dass man dann wie in Deinem Fall gewappnet ist.
LG Ute
ein wunderbares projekt, das ja prima zu ghislanas "spur des gelingens" passt! ich drücke alle daumen für weitere workshops dieser art!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Ich finde großartig, dass du Dich auf diese Weise engagierst und darauf einlässt! Wir betreuen "nur" eine Kinder-Segegelwoche in unserem Club, ohne Sprachbarrieren und Schicksale. Herzliche Grüße, Gabi
AntwortenLöschenIch finde dein Engagement ganz toll und habe öfter schmunzeln müssen über deine Beschreibung. Es ist ja mein Beruf, Kindern Kunst näherzubringen und auch an unserer Schule gibt es viele Kinder ohne Deutschkenntnisse. Da vergisst man am besten die ganze Pädagogik und geht ganz intuitiv an die Sache heran. Wie erfolgreich du warst, sieht man an den tollen Fotos.
AntwortenLöschenIch bin übrigens oft sehr erstaunt, wie viel, aber auch wie wenig "Vorkenntnisse" vorhanden sind. Am schlimmsten sind aber die Bilder, die die Erlebnisse der Flüchtlingskinder erzählen, da stockt mir oft der Atem.
Liebe Grüße schickt
Christine
ein starkes Projekt! Und toll euer Mut zu Flexibilität. Ich habe gerade einen Arabisch-Kurs gemacht, mit rauchendem Kopf, (und so viele Menschen stellen sich gerade der Herausforderung Deutsch zu lernen)
AntwortenLöschenVielen Dank für den Bericht (der zur Zeit zweifach im Blog ist?) Wenn bei uns im Nähraum Jugendliche waren, ging es auch oft um Flaggen. Eine junge Albanerin hat sich einen Schal gestrickt und nachher den schwarzen Adler hineingestickt. Sie war super auf Zack und konnte auch schon gut deutsch, aber nun ist sie schon wieder abgeschoben. Die Sprachbarriere empfinde ich aber zunehmend als Belastung, manche haben auch nach Monaten noch nicht den Zugang zur deutschen Sprache gefunden - ist sicher genauso schwer wie für uns Arabisch.
AntwortenLöschenAuf die Dauer ist so eine Kursbetreuung sehr anstrengend und übersteigt für die meisten ein Ehrenamt. Daher ist wirklich zu hoffen, dass mehr Gelder für solche Projekte fließen werden.
In Wittenberg war ich in der Cranach-Ausstellung, das war toll.
Da wir eine Woche da sind und auch abends nicht zu Hause, ist man in der Lage sich für diese Zeit total reinzuknien.Man kann sozusagen alle Energie da lassen. Das sähe schon anders aus, wenn der Alltag daheim am selben Tag wartet.
AntwortenLöschenWie schön! So muss es sein, sich ausdrücken können, miteinander Konzepte über Bord werfen und mit Seele und Körper da sein und sich mitteilen. Toll, Euer Projekt! Mögen die Kinder und Jugendlichen auch weiter solche Offenheit finden.
AntwortenLöschenLieben Lisagruß!