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Schätze zum Staunen - Mustertuch

Ich sehe textile Techniken immer mit ganz besonderer Aufmerksamkeit an, ob in Museen oder Galerien. So vielfältig ist dieser Bereich, was früher notwendig war, ist heute oft künstlerisches Terrain oder in Vergessenheit geraten, weil man fast alles industriell gefertigt erwerben kann.


 

Schon im Studium bekam ich von meiner Freundin ein wirklich uraltes Mustertuch  von 1893 (!)  - gerahmt geschenkt. Seit dieser Zeit begleitet es mich und hängt oder steht zur täglichen Freude. Schon damals habe ich das feine Alphabet bewundert. Nun stürzte der Rahmen beim Putzen und fiel altersschwach auseinander. Nach dem ersten Schreck kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das erste Mal sah ich dieses Tuch von der Rückseite!

Ich wußte, dass Stickereien aus rückseitig sauber auszusehen haben und man dort die Qualität sieht. Aber diese Rückseite verschlug mir doch echt die Sprache: das sieht genauso exakt aus wie die Vorderseite! Ich kann nicht mal erkennen wie die Fadenenden verstochen sind, Knoten gibt es überhaupt nicht. Ich glaube so etwas kann heutzutage wohl gar keiner mehr. Oder doch?

 



Ich habe es wieder und wieder angesehen und konnte es gar nicht fassen.Wo ist Fadenanfang oder -ende?
Man hat schon Mühe die Bindung auszuzählen für die Buchstaben...und für jeden Buchstaben ist offensichtlich immer ein Faden benutzt worden, da geht kein Faden zum nächsten Buchstaben rüber.
 

einfach unglaublich 
 
Eine Fläche auf der Rückseite sehr sauber aussehen zu lassen, mag noch gehen, aber hier mußte man ja schon den Weg berechen, den der Faden gehen muß. 
 
Da die Faszination so groß, könnte ich glatt zur Sammlerin von Mustertüchern werden .

 

14 Kommentare:

  1. Das ist wirklich sensationell. Ich besitze auch so ein Mustertuch und bin jetzt richtig neugierig, wie es hinten ausschaut ( es ist ebenfalls gerahmt ).
    Eine gute neue Woche!
    Astrid

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    1. Da bin ich jetzt auch neugierig und evtl. ist es auch eine Technik einer bestimmten Zeit?

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  2. des deux côtés un travail soigné * j'aimerais bien en faire autant (ou au moins connaître la technique°) lorsque je brode des points de croix sur du canevas ...
    merci de nous montrer ce bel abécédaire !
    lg mo

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  3. Sehr spannend .... tatsächlich habe ich mir bislang kaum mal Rückseiten solcher Tücher angesehen ....

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  4. Toll, dein Stickmustertuch. Ich habe selber mal eins gestickt, da sieht die Rückseite aus wie ein Dschungel. DANKE für's Zeigen. Sehr interessant!!

    Liebe Grüße von ela, die es nicht hinkriegt, mit dem Googlekonto zu kommentieren :-(

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    1. Ist nicht schlimm, ich freue mich über deinen Besuch.

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  5. Das ist schon enorm wie akkurat Vorder- und Rückseite gearbeitet wurden ...toll, solch ein feines Meisterstück zu besitzen.
    Einen lieben Gruß von Marita

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  6. Ich habe auch ein altes Mustertuch meiner Ur Ur Großmutter, welches sie in jungen Jahren gestickt hat (in verschiedenen Farben sogar) Ich habe es auf dem Blog mal gezeigt. Natürlich hinter Glas und im Schatten hängend und mitlerweile verblassend.
    Wenn Du bei den Quadraten auf der Rückseite schaust, gibt es ganz leichte Bereiche, die etwas "stärker" sind. Dort wurde "vernäht", ich würde eher sagen, künstlerisch zu Ende geführt. Unglaublich. Deine Vorfahrin war eine Künstlerin. Sie hat aber auch mit feinsten Materialien gearbeitet!
    Bei meiner Vorfahrin ist durchaus der Fleiß zu erkennen, aber keine solche Kunst und es wurde auch nicht beendet.
    Deine Vorliebe für so etwas kann ich sehr gut nachvollziehen!
    Mit lieben Grüßen
    Nina

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  7. PS
    Vorfahrin hier im Sinne von "kreativer Künstlerin " nicht biologisch :)
    Nina

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  8. Wirklich faszinierend!
    Vor ganz ganz vielen Jahren habe ich selbst einmal solch ein Mustertuch gestickt, zur Geburt meiner Tochter, mit ihrem Namen und Geburtsdatum unter anderem darin. Aber ich war nur froh, dass die Vorderseite gut aussah....wen kümmert die Rückseite. Erst letztes Jahr habe ich es meiner Tochter verschenkt, weil wieder gefunden. Ich muss sie doch mal bitten, ein Foto davon zu machen.
    Liebe Grüße Ulrike

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    1. Ja bitte, das möchte ich mir gern ansehen.Aber auch eine schöne Idee so etwas zur Geburt zu machen.

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  9. Im heurigen Frühjahr gab es im Grazer Volkskundemuseum eine Ausstellung mit kreuzstichbestickten Mustertüchern. Die fand ich schon unglaublich ob des Fleißes, der in diesen Tüchern steckt. Aber die Rückseite deines Tuches schlägt alles. Wahnsinn, so sauber. Ich traue mir gar nicht zu sagen wie die Rückseite meines Kreuzstichpanels aussieht. Dabei habe ich das mit dem nur in eine Richtung verinnerlicht. Nur die Kreuzungen und Vernähungen... Hut ab vor der Erschafferin dieses Mustertuchs.
    Liebe Grüße, heike

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Ich freue mich, dass du dir die Zeit genommmen hast vorbei zu schauen und noch mehr über einen Kommentar. Danke!



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