Wer sich mit dem schönen Schreiben auseinandersetzt, stolpert irgendwann auch über die elegante Englische Schreibschrift. In ihrer Art nicht interpretier- oder frei umsetzbar, bis auf die Schnörkelschwünge und die sind noch viel schwieriger, als die Schrift selbst, das kann ich euch sagen. Es ist wie beim Ballett, wenn es so federleicht aussieht, ist es knallharte Arbeit und viel Übung.
Am vergangenen Wochenende gab es einen Kurs mit
Sabine Danielzig aus , die diese Schrift liebt und lebt. Vielleicht ist sie euch schon in einem Artikel der Landlust aufgefallen. Sehr feinfühlig hat sie uns mit Übungen und Worten auf den Weg zum Schreiben geführt. Alles muß eine Einheit sein, der Körper, die Hand, das Papier, die Feder und natürlich auch die Tinte oder Tusche. Dass das nicht in ein paar Stunden schon super klappen kann, ist klar.
Wir haben viel gelernt über die Macht unserer Hände, über Feder und Siegel, auch über das Vergolden nach uralter Technik - ein Handwerk für sich.
Um mit dieser schönen Schrift auf du und du zu sein, bedarf es viel viel Übung. Mal sehen ob ich diese Disziplin aufbringe, ist es mir doch näher neben den Regeln zu arbeiten und Eigenes zu finden.
Aber es war schön so am Stück ein Thema zu bearbeiten, dranzubleiben und dadurch wirklich tiefer einzutauchen. Die Zeit bewußt zu spüren und die Materialen mit allen Sinnen aufzunehmen: die Kratzgeräusche auf dem Papier, den Geruch der Tinte .
Linien , Winkel und die Lockerheit im eigenen krampfhaften Wollen zu
finden, bestimmte den ersten Tag. Buchstabe für Buchstabe näherten wir
uns der Schrift. Am Zweiten konnten wir dann schon so schöne Sätze
schreiben wie : papa am baum und mama im amt . Kommt einem doch noch
bekannt vor, oder?
.
In einem fein gefalteten und gesiegelten Umschlag lagen die Kursunterlagen an jedem Platz.
Einen Briefumschlag haben wir selbst getsaltet und beschrieben, aber den kann ich noch nicht zeigen. Er kommt irgendwann per Post zu mir. Alle hoffen, dass diese Post auch ankommt und nicht verlorengeht. Es sind kleine Schätze für uns, die da unterwegs sind.
Wann habt ihr den letzten handgeschriebenen Brief verschickt?